Geschichte:
- Das FM-Relais DB0MYK ist seit 1987 in Betrieb und wurde seinerzeit ursprünglich vom DARC Ortsverband Mayen K47 aufgebaut.
- Es war vorher bereits unter dem Rufzeichen DB0MN aus Mayen-Kürrenberg qrv, bildete anschließend dann die Grundlage für die weiteren Anlagen auf dem Gänsehals.
- Ende 1987 errichtete der OV Mayen auf dem Gänsehals zusätzlich einen Packet-Radio-Digipeater mit dem Rufzeichen DB0QT. Der weitere Ausbau dieses Digipeaters wurde von der Packet-Radio-Gruppe vorangetrieben.
- Der Digipeater DB0QT wurde über einen 23cm-Link an die PR-Mailbox DB0LJ in Kruft angelinkt und erweiterte deren Einzugsbereich deutlich. Von dort aus wurden nach und nach Linkstrecken in alle Richtungen aufgebaut, so nach Mainz, Ratingen, Daun, Monschau und zum Idarkopf.
- 1993 wurde die Lizenz DB0QT von der PRGM übernommen.
- Im Februar 2006 übernahm die PRGM dann auch die Lizenz des FM-Relais.
Relais- und Digipeater-Lizenz wurden daraufhin formell zusammengelegt, was aufgrund einer Gesetzesänderung möglich geworden war. Seitdem laufen alle Repeater am Standort Gänsehals unter dem gleichen Rufzeichen „DB0MYK“.
Für „Auswärtige“ sei darauf hingewiesen, dass MYK das lokale Autokennzeichen der Umgebung ist und für den Kreis Mayen-Koblenz steht. - Zusammen mit dem Packet-Radio-Digipeater wurde auch ein APRS-Digi im 2m-Band aufgebaut.
- Zwischendurch lief am gleichen Standort für einige Jahre auch das ATV-Relais des DARC Ortsverbands Neuwied K08. Der Antennenwald wurde dafür um Schlitzstrahler für 13cm und 3cm-Antennen mit Helium-belüftete Hohlleiterkabel erweitert und hatte seinen Höhepunkt erreicht.
- Nachdem die Packet-Radio-Zeit Anfang der 2000er-Jahre langsam zu Ende ging, Nutzer und Zugänge immer weniger wurden, wurde der Packet-Radio-Repeater durch ein Digital-Voice-Gateway für DSTAR mit Repeater-Einstiegen auf 70cm, 23cm und 10m ersetzt.
- In dem Zusammenhang wurden einige PR-Linkstrecken durch schnelle Hamnet-Links ersetzt, über die die DV-Repeater an die weltweiten Netze im Internet angebunden sind.
Der Antennenmast, bis dato ein sehr schwerer Gittermast der Bahn mit aufgesetztem Rohrmast, wurde im Rahmen von Dacharbeiten am Gebäude durch eine leichtere Konstruktion ersetzt, der Antennenaufwand deutlich reduziert.
Das ATV-Relais zog an seinen heutigen Standort auf die andere Rheinseite oberhalb von Neuwied um. - Das FM-Relais war über die Hamnet-Links einige Zeit an das Echolink-Netz angebunden. Das hatte sich aber nicht bewährt, es kam nur zu vermehrten Störungen durch ständigen Auf- und Abbau von Links. Betrieb wurde nahezu keiner gemacht.
Von einigen lokalen Nutzern wurde letztendlich der Wunsch geäußert, in Anbetracht der anderen vernetzten Digitalrelais das FM-Relais für lokale Verbindungen unvernetzt zu lassen.
Mit dem Einbau der jetzigen Repeater-Hardware entfiel dann die Echolink-Anbindung. - Nach einer Testphase mit einem Motorola APCO25-Repeater wurde 2011 ein 70cm-DMR-Relais am Standort hinzugefügt und in dem Zusammenhang auch die Antennenanlage für alle Repeater erneuert, reduziert und deutlich verbessert.
Bis zu diesem Zeitpunkt nutzten FM-Relais und DSTAR-Repeater separate Duplex-Filter, separate Zirkulatoren und separate Antennen auf Auslegern an einem kürzeren Mast. Nach dem Umbau wurden alle Sender und Empfänger auf eine einzige Antenne zusammengeschaltet und höher montiert, bei deutlich weniger Mechanik und Windlast. - Im Jahr 2022 wurde zum 2m-APRS-Digipeater ein 70cm Lora-APRS-Empfänger hinzugefügt.
Standort:
- Der Standort des Relais ist auf dem Gänsehals in der Nähe von Mendig/Bell, nahe der Autobahn A61, westlich des Laacher Sees, etwa 25km entfernt von Koblenz, 19km von Neuwied/Rhein, 14km von Andernach/Rhein.
- Der Gänsehals ist 575 üNN hoch, mit Gebäude und Mast ist die Antenne etwa 600m üNN. Es ist der höchstgelegene Standort der Umgebung.
Von der Aussichtsplattform eines unmittelbar benachbarten Turms eines Energieversorgers besteht freie Sicht in alle Richtungen, bis weit in den Westerwald, den Hunsrück und die Eifel (… wo nur kaum einer qrv ist).
Vor allem in Richtung Norden gib es keine Hindernisse, bei klarer Sicht ist der Kölner Dom zu erkennen. - Ausgerechnet im hinter dem „Hochsimmer“ tiefer gelegene Mayen geht das „Mayener Relais“, wie es in vielen Listen noch heißt, an den meisten Stellen nicht.
- In einer hügeligen Mittelgebirgsgegend wie der Eifel, dem benachbarten Westerwald und dem Hunsrück, sowie tiefen Tälern an Rhein, Mosel und Ahr, gibt es natürlich viele weitere Abschattungen und Funklöcher.
- Man findet den Relaisstandort Dank des APRS-Repeaters am gleichen Standort auf der Karte von aprs.fi :
(Quelle: aprs.fi)
Fernmeldeturm auf dem Gänsehals, der Relaisstandort befindet sich unmittelbar daneben.
Der Fernmeldeturm kann aus Sicherheitsgründen leider nicht mitgenutzt werden.
Im Vordergrund der Ort Bell/Eifel.
Blick vom Gänsehals in Richtung Ost-Südost: Laacher See, Neuwieder Becken und Koblenz
Frequenzen:
- Der Repeater sendet auf der Frequenz 438.675 MHz
- Die Empfangsfrequenz des Repeaters ist 431.075 MHz (Ablage -7.6 MHz)
Technik:
- Anfangs bestand das Relais komplett aus Eigenbau-Komponenten, wie wir sie größtenteils auch für unsere Packet-Radio-Digipeater bei DB0LJ, DB0MYK und DB0RPL verwendet hatten. Sie waren weitgehend untereinander austauschbar.
Ein 19-Zoll-Einschub voller Weißblechgehäuse mit Steuersender, mehreren PA-Stufen, Empfänger, Vorverstärker und einer kompliziert zu konfigurierenden Relais-Ablaufsteuerung. - Später wurden dann 2 Motorola Bündelfunkgeräte GM-1200 eingesetzt, die über einen ersten Banana-PI Mini-Linux-Rechner gesteuert und ans Echolink-Netz angebunden waren.
- Seit 2016 setzen wir einen Yaesu DR-1X-Repeater ein, der neben FM-Analogbetrieb auch Yaesu-System-Fusion (YSF) in C4FM unterstützt. Das Gerät wurde seinerzeit im Rahmen eines Förderprogramms durch Yaesu kostengünstig zur Verfügung gestellt.
- Das Relais ist weder analog, noch digital vernetzt.
- Die abgestrahlte Sendeleistung nutzt die zugelassenen 15W ERP, was wegen des Combiners und Filterkomponenten eine deutlich höhere Ausgangsleistung am Sender erfordert. Der Sender ist mit max. 50W HF-Ausgangsleistung im Dauerbetrieb spezifiziert, wurde etwas modifiziert und mit einem verbesserten Belüftungssystem ausgestattet.
(Quelle: Yaesu-Manual DR-1X)
Antenne:
- Alle 70cm-Empfänger (FM/C4FM, DSTAR, DMR, LoraAPRS) sind über einen kommerziellen 5-Port Vorverstärker zusammengeschaltet.
- Alle 70cm-Sender (FM/C4FM, DSTAR, DMR) sind über einen kommerziellen Combiner zusammengeschaltet. Mischprodukte und Oberwellen werden zusätzlich über ein 8-kreisiges, schmales Bandpassfilter (Fuba) unterdrückt.
(Combiner aus einer ehemaligen Modacom-Anlage) - Die Sende- und Empfangszweige sind über eine Huber&Suhner-Duplex-Weiche auf eine 8-fach gestockte 70cm-Koaxantenne zusammengeschaltet, die im oberen Teil eines GFK-Mastes aufgehängt ist.
Am unteren Mastende befinden sich Linkantennen:
10m Flammex-Pull-Mast, aufgesetztes 8m GFK-Rohr, 4m als Standrohr für die Linkantennen, darüber 4m in denen die 70cm-Antenne hängt
- Da alle Repeater die gleiche übliche Ablage-Richtung benutzen, kann eine gegenseitige Beeinträchtigung ausgeschlossen werden. Jeder Empfänger hört die anderen Sender nicht stärker als den eigenen.
Betriebstechnik:
- Das Relais kann ausschließlich bei Aussendung eines CTCSS-Ton von 103.5 Hz benutzt werden.
Ein Tonruf von 1750Hz ist absolut wirkungslos, der DR1X hat keinen Tonrufauswerter!!
Es wird nicht in herkömmlicher Weise geöffnet und über eine Steuerung eine bestimmte Zeit offen gehalten. Vielmehr wird das Empfangssignal bei Decodierung des 103.5Hz-Tons einfach auf den Sender durchgeschaltet und ohne den CTCSS-Ton wieder getrennt. Der mitgesendete Subton sorgt ‚online‘ dafür, dass das empfangene Signal auf den Sender durchgeschaltet wird. Sobald dieser Ton nicht mehr da ist geht auch nichts mehr über den Sender.
Das Arbeiten mit dem CTCSS-Subton hat sich an diesem Standort als unerlässlich herausgestellt, da Störungen vom kommerziellen Nachbarsender schon vor Jahren bei normalem Rauschsperrenbetrieb ständig geöffnet und das Relais tagelang offen gehalten haben.
Wenn wir die Rauschsperre soweit schließen, dass sie nicht mehr vom Störpegel des Nachbarn offen gehalten wird, ist der Repeater total unempfindlich.
Ohne den CTCSS-Subtons von 103.5Hz kommt ein Signal nicht über den Repeater!
- Da es sich um einen Digital-Repeater handelt, der den Parallelbetrieb von C4FM und FM-analog erlaubt, sollte auch auf der eigenen Empfangsseite der CTCSS-Ton als Filter aktiviert werden, ansonsten wird man die C4FM-Aussendungen sehr deutlich und laut hören.
Im Display der meisten Transceiver steht dann etwas wie „T-TSQL“, das erste „T“ für das eigene Aussenden des „Tone“, „TSQL“ für den eigenen „Tone-Squelch“, der die eingehenden C4FM-Signale unterdrückt.
Der Repeater sendet hierfür bei FM-Betrieb selbst auch einen 103.5Hz-Ton mit, bei C4FM nicht.
- Der Repeater sendet keinen Roger-Piep und hat keinen Träger-Nachlauf nach einem FM-Durchgang!
Wie bereits beschrieben wird das Relais nicht „aufgetastet“, wie man das von anderen Systemen gewohnt sein mag, und dann am Ende noch eine Zeit der Träger auf Sendung gehalten.
Das Ganze mag gewöhnungsbedürftig sein, ist aber komfortabel und durch die Digitalhardware so vorgegeben.
Außerdem entfällt das ständige störende Auftasten ohne eigene Sprachaussendung, nur immer wieder Tonruf, Träger, CW-Kennung, Roger-Piep. Es macht hoffentlich weniger Spaß wenn man selbst nichts mehr hört.
- Eine CW-Kennung kommt alle 10min und bei Beginn eines neuen QSOs.
Ihren Pegel könnte man im Frühjahr eventuell mal etwas dämpfen.
Hier die Abdeckung nach Radio-Mobile (VE2DBE):
- Für die Berechnung eingestellte Parameter:
- Antennenhöhe des Repeater: 20m über Grund
- Leistung: 15W an der Antenne, Omni-Directional
- Gegenstation mobil, Antennenhöhe: 2m, Empfangsgewinn: 2dBi
- Qualität mindestens 70% (default), 10dB Margin
- Fernbereich (100km Radius):
- Nahbereich (50km Radius):
(Quelle: Radio-Mobile – https://www.ve2dbe.com/rmonline_s.asp)
- Das entspricht meiner eigenen praktischen Erfahrung. Ich bin bis vor kurzem regelmäßig beruflich unterwegs gewesen und oft nach Düsseldorf zur Firmenzentrale gefahren. DB0MYK konnte ich bis zur Stadtgrenze Neuss Hafen/Düsseldorf Heerdt arbeiten, vorwiegend in DSTAR. Darüber hinaus klappte es mit Lücken auf der A3 bis zum Breitscheider-Kreuz.
Ich benutze im Mobilbetrieb einen Icom ID5100 (50W auf 70cm), an einer gestockten Diamond-Antenne (2x 5/8L, 5.5dBi) am Fahrzeugheck. Das entspricht in etwa einer Strahlungsleistung von 150W und der Empfangsgewinn ist um 3.5dB besser als in der Radio-Mobile-Berechnung.
Bei Betrieb mit Handfunkgeräten, 1 oder 2W Sendeleistung an einer Verlust-behafteten Wendelantenne wird das sicherlich nicht klappen, auch wenn man das Relais manchmal brauchbar hört.
Planungen:
- Für den kommenden Sommer ist nach 14 Jahren die Erneuerung der von allen Repeatern gemeinsamen genutzten Antenne geplant. Sie war 2011 zusammen mit dem DMR-Relais installiert worden und hat an diesem exponierten Standort so manchen heftigen Sturm mitgemacht.
Die inzwischen sicherlich nicht mehr ganz fitte Koaxial-Antenne soll durch einen kommerziellen Rundstrahler von Kathrein ersetzt werden, der an die Mastspitze montiert wird.
Ich fürchte, dass die jetzige Koax-Antenne nicht mehr wirklich oben am Mastende hängt, sondern sich die Befestigung mit Nylonfäden in all den Jahren und bei all den Stürmen gelöst hat und der Strahler einige Meter abgesackt sein könnte.
Man wird das erst sehen können wenn der Mast umgelegt ist. - In dem Zusammenhang werden dann auch das Koax-Kabel und die Abspannungen ersetzt.
Fehlermeldungen, Anregungen und Fragen bitte am besten per Email an DL5DI.
Bei 3 Repeater-Standorten mit 6 Repeatern in FM, DSTAR, DMR, YSF kann ich nicht überall qrv sein.
(beste Chancen bestehen im Multimode-Verbund DSTAR XLX262U = DMR-Ref 4021 = DB0MYK TS2/TG9 oder im Nahbereich in FM auf der OV-QRG von K08/Neuwied,144.7625 MHz)
Neueste Kommentare