DSTAR – Digital Smart Technologies for Amateur Radio
DSTAR ist ein digitaler Übertragungsstandard, mit dem Sprache (Modus DV „digital voice“) und Daten (Modus DD „digital data“) über schmalbandige Funkverbindungen übertragen werden können. Dieser Standard wurde zwischen 1999 und 2001 vom japanischen Amateurfunkverband Japan Amateur Radio League entwickelt. (Quelle:Wikipedia)
Die PRGM betreibt 2 DStar Gateways und Repeater im Raum Mayen-Koblenz-Neuwied.
Hier die Links zu den Statusseiten unserer DStar-Gateways:
- DSTAR-Gateway DB0MYK:
https://db0myk.prgm.org per Proxy über Hamnet (öffnet neues Fenster) - DSTAR-Gateway DB0RPL:
https://db0rpl.prgm.org per Proxy über Hamnet (öffnet neues Fenster) - DSTAR-Gateway DB0LJ:
(der Repeater läuft mangels Nutzung nur noch für Tests mit 100mW Leistung an interner Antenne)
https://db0lj.prgm.org per Proxy über Hamnet (öffnet neues Fenster)
Die Nutzung des DSTAR-Netzes ist nur für lizenzierte Funkamateure erlaubt.
Für verschiedene Dienste wie Reflectoren (Konferenz-Server)) kann eine Registrierung erforderlich sein.
ircDDB: Alle unsere Repeater sind an das weltweite ircDDB-Netz angeschlossen.
ircDDB ist ein IRC-basierendes, verteiltes Datenbanksystem (DistributedDataBases).
Dabei wird eine älteren Internetnutzern sicherlich noch als Chat bekannte IRC-Infrastruktur genutzt, um Routing-Informationen mit Datenbanken auszutauschen.
Dieses Netz sorgt dafür, dass gehörte Benutzer überall auf der Welt erreichbar sind. Zu jedem aktiven Rufzeichen wird der letzte Einstiegsrepeater gespeichert und Anrufe dort ausgegeben.
Außerdem dienen diese Daten der Visualisierung der Aktivitäten.
Die weltweiten DSTAR-Aktivitäten im ircDDB-Netz sind hier live mitzuverfolgen: http://www.ircddb.net/live.htm
Aus Datenschutzgründen muss jeder Benutzer die Anzeige der Daten selbst auf dem Funkweg einmalig aktivieren. Dazu wird der Befehl „VIS ON“ (Visualisierung ein) per Funk vom Gerät gesendet wie es hier beschrieben steht: http://ircddb.net/live-vis.html
Diese URL erscheint auch bei jedem Besuch der live-Seite durchlaufend in einem blauen Balken. Jeder kann die Aktivierung jederzeit widerrufen (VIS OFF).
Ohne diese Freigabe werden im Live-Stream nur ****** an Stelle des Rufzeichens angezeigt.
Die Abschaltung per VIS OFF hat keinerlei Auswirkung auf die Funktion des Netzwerks, das Routing funktioniert auch ohne Anzeige.
Das ircDDB-Netz erfordert anders als das ursprünglich von Icom entwickelte DSTAR-Netz keinerlei Registrierung von Benutzern. Im ircDDB-Netz werden nur die Gateways registriert, also die per Internet vernetzten Systeme. Es ist ein reiner Zugangsschutz, wie er gesetzlich gefordert ist.
An das ircDDB-Netz werden nur öffentliche Gateways angebunden, für die eine spezielle Lizenz zum dauerhaften unbeaufsichtigten Betrieb einer Amateurfunkstelle vorliegt und denen eine feste Frequenz zugewiesen wurde, keine privaten Hotspots oder Relais.
In Europa gibt es nahezu nur noch DSTAR-Gateways, die am ircDDB-Netz angebunden sind, das Icom-G2/G3-Netz gibt es hier so gut wie nicht mehr.
Ein Grund ist sicherlich, dass Icom in vielen Ländern der Welt den Netzausbau durch sehr günstige Hardware gefördert hat, in Europa dagegen nicht.
Dadurch hat sich bei uns der Eigenbau sehr schnell breit gemacht.
Inzwischen erlauben Open-Source-Systeme wie MMDVM und ircDDBGateway den Aufbau von Multiprotokoll-Repeatern für DSTAR, DMR, C4FM, NXDN, APCO25 und viele andere AMBE-basierenden Codecs, wodurch sie deutlich universeller einsetzbar sind als die kommerzielle Repeater-Hardware und Gateway-Software von Icom.
ircDDB wurde speziell dafür entwickelt, ein offenes DSTAR-Netzwerk aufzubauen, an dem sowohl Eigenbau-Gateways, als auch Icom-Systeme angeschlossen werden können und diese Welten zu verbinden. Dazu lassen sich Icom-Gateways mit einer Add-On-Software ausstatten, mit der sie beide Netze parallel nutzen können.
Es ist jedoch auch dann eine Registrierung beider Gesprächspartner beim US-Trust notwendig, wenn das Gespräch nur auf einer Seite über ein Icom-Gateway läuft und ausschließlich das freie ircDDB-Netz genutzt wird. Das fordert leider die Icom-Gateway-Software.
Eine Registrierung für das Icom-Netzwerk am US-Trust-Server kann deshalb also auch für Stationen in Europa erforderlich sein, wenn man mit einem Gesprächspartner außerhalb von Europa sprechen möchte, der über ein Icom-Gateway ins Netz einsteigt.
Ein weiterer Grund kann sein, dass man das Reflector-System „DPlus“ (REF) nutzen möchte, was Rufzeichen gegen den US-Trust authentifiziert. Das bringt zwar keinerlei Sicherheit, hat aber historische Gründe, von denen sich der Entwickler wohl nicht trennen möchte.
Die bei uns weit verbreiteten Reflector-Systeme XRF und DCS erfordern dagegen keine Registrierung von Benutzern. Das ürsprünglich für das DCS-Netz zur Authentifizierung genutzte CCS7-System (registrierte 7-stellige numerische ID), was auf einer DMR-Registrierung beruht, gibt es nicht mehr.
DCS-Reflectoren sind mit gültigen Amateurfunkrufzeichen, die über Amateurfunkeinstiege kommen, frei nutzbar. Rufzeichenmißbrauch auf den Amateurfunkbändern ist strafbar, das verfolgt die Behörde, dazu brauchen wir keinen Pseudo-Zugangsschutz wie Rufzeichen-Datenbanken.
Eine DMR-Registrierung kann auch für DSTAR-Nutzer notwendig sein, wenn das Multi-Protokoll-Reflector-System XLX genutzt wird. In dem Fall benötigt ein DSTAR-Nutzer eine DMR-ID, um ins DMR-Netz geroutet zu werden.
Hier geht es nicht um einen (Pseudo-)Zugangsschutz, sondern um die eindeutige Zuweisung einer numerischen ID, die in den kommerziellen Systemen als Rufzeichenersatz genutzt werden kann (s.u.).
Direktrufe / direkte Repeater-Adressierung
Das ircDDB-Netz erlaubt zwar grundsätzlich eine direkte Kommunikation zwischen 2 Nutzern oder auch das direkte Adressieren eines Zielrepeaters, was aber bei uns nicht funktionieren kann, da hier 3 Repeater am gleichen Internetanschluss betrieben werden. Der Internet-Router kann den entsprechenden eingehenden Port nur auf ein vorab festgelegtes Ziel routen.
DSTAR war der erste Digital-Voice-Mode im Amateurfunk, der sich weltweit vernetzt durchgesetzt hat. Er wurde speziell für den Amateurfunk entwickelt, arbeitet auf Protokoll-Ebene für das Routing mit dem was jeder Funkamateur gewohnt ist, dem amtlich zugeteilten Rufzeichen.
In den letzten Jahren setzte sich mehr und mehr DMR durch, ein kommerzielles, nicht speziell für den Amateurfunk entwickeltes System, dessen Konfiguration deutlich umständlicher und aufwendiger und vor allem im überregionalen Portabel- und Mobilbetrieb schwer zu handeln ist. DMR nutzt keine Rufzeichen, denn der nach ETSI-Norm standardisierte DMR-Protokoll-Header erlaubt nur 4-Byte lange Adressen, weshalb den Rufzeichen zentral koordinierte und öffentlich publizierte Adressen zugewiesen werden müssen. Dazu werden 2 vernetzte Registrierungssysteme genutzt.
DMR-DSTAR
Aufgrund der Massenproduktion sind DMR-Geräte für den Anwender deutlich billiger als DSTAR-Geräte. DMR-Geräte aus chinesischer Produktion sind inzwischen für weit unter 100 Euro zu haben, teilweise reine Wegwerfware.
Wird DSTAR eine schlechtere Audio-Qualität aufgrund des älteren AMBE-Codes nachgesagt, so machen solche DMR-Geräte das durch billigste Technik und falsche Konfiguration oft mehr als wett.
Für viele Nutzer zählt nur der Preis, das Hobby Amateurfunk ist neben vielen anderen Dingen zur Nebensache geworden, ein Smartphone darf deutlich mehr kosten, trotz geringerer „Halbwertszeit“.
Auf der Repeater-/Sysop-Seite gibt es bei den Systemen keinen Unterschied in Aufwand und Kosten mehr. DMR- und DSTAR-Repeater lassen sich mit gleicher Eigenbau-Hard- und Software realisieren, auch als Multimode-System für beides parallel.
Inzwischen gibt es zahlreiche Brücken zwischen DMR- und DSTAR-Netzen, in der Regel in der Form von Reflector-Systemen (Konferenzserver) mit Transcodern, die die jeweiligen Audio-Codecs umwandeln. Schlechte Modulation liegt auch hier in der Regel an falschen Einstellungen und billiger Technik, Transcoder sind sehr empfindlich gegenüber Übersteuerung.
Im Raum Mayen-Koblenz nutzen wir den DSTAR-Reflector „XLX262“ Raum „U“ (21), der mit dem DMR-Reflector 4021 gekoppelt ist, an den wiederum unsere lokalen DMR-Repeater im Default-Zustand auf Zeitschlitz 2 gekoppelt sind.
Die Verbindungen lassen sich alle durch Benutzer ändern und der aktuelle Stand ist auf Statusseiten zu erkennen (s.o.).
XLX262 ist nur im Hamnet erreichbar und entspricht XLX015 im Internet !
Dongles und Repeater, die nicht am Hamnet angeschlossen sind erreichen die gleichen Reflectorräume bei DCS015 / XLX015.
Der lokale Raum XLX262_U = DCS262_U ist mit dem XLX015_U = DCS015U identisch, der eine im Internet, der andere im Hamnet erreichbar.
Der Linkbefehl am Geräte ist D26221 im Hamnet bzw. D01521 im Internet (das „U“ ist der 21. Buchstabe des Alphabeths).
… und wie vorher schon geschrieben, ist der Raum XLX262_U zusätzlich mit dem lokalen DMR-Reflector 4021 verbunden.
Die DMR-Einstiege von DB0MYK und DB0RPL sind auf dem Zeitschlitz TS2 in der Sprechgruppe TG9 defaultmäßig mit diesem Multimode-Reflector verbunden. Diese Vernetzung erlaubt sehr einfach Mode-unabhängige Verbindungen über unsere Repeater und per Hotspots, Peanut und ähnliche Dienste aus dem Hamnet und dem Internet hinweg.
Die Zukunft von DSTAR
Meine persönliche Aussicht: Mit den neuen Icom-Geräten IC9700, IC705, IC905 etc. wird DSTAR-Betrieb möglicherweise wieder etwas belebt. Für viele, die an diesem modernen SDR-All-Mode-Gerät für 2m, 70cm und 23cm interessiert sind, die eigentlich nicht nach DSTAR gesucht haben, ist es ein kostenlos mitgeliefertes Feature.
Der IC9700 ermöglicht DSTAR-Betrieb auf allen 3 Bändern, auch auf 2 Bändern parallel.
Auf dem 23cm-Band ist sowohl der Digital-Voice-Mode (DV), als auch Digital-Data-Betrieb (DD) möglich. Das war bisher nur dem Icom ID1 vorbehalten, ein reines 23cm-Gerät, was schon seit Jahren nicht mehr produziert wird und nur noch zu meist recht hohen Preisen gebraucht zu bekommen ist. Inzwischen unterstützen die neuen Icom-Geräte IC9700 und IC905 Sprach- und DD-Mode im 23cm-Band.
Informationen speziell zu zum DSTAR-DD-Mode findet man hier:
DSTAR Digital-Data
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