DB0LJ Multimode-Repeater abgeschaltet

Hallo liebe Digital-Voice-Freunde.

Der Multimode-Repeater DB0LJ hat seit Monaten, seit der Umstellung auf PiStar, gelegentlich technische Probleme. Mal hängt er sich vom DSTAR-ircDDB-Netz ab, mal ist der Linux-Rechner gar nicht mehr erreichbar.
Das passierte nicht sehr oft, etwa alle 1-2 Wochen, immer nachts.
Ich konnte den Fehler bisher nicht finden, die Logfiles gaben nichts Hilfreiches her.

Das mag gar keiner gemerkt haben, denn die Anzahl der Nutzer von DB0LJ tendiert seit Jahren gegen Null.
Das Log zeigt ab und an mal einen PTT-Druck um zu sehen ob man ankommt, aber keine Nutzung über mehr als wenige Sekunden.
Vielleicht hat jemand mal gesehen, dass DB0LJ im Status-Überblick des ircDDB-Netzes bei diesem Ausfall rot markiert war oder die PiStar-Statusseite war weg.
In der Regel habe ich dann aber früh am morgen alles neu gestartet.

Hier zur Verdeutlichung mal die Liste der letzten Nutzer des DSTAR-Repeaters DB0LJ:


Ein Mobilist in 10 Jahren!
(Jemand, der nach einer Verbindung auf einen anderen Repeater wechselt oder seinen eigenen Hotspot nutzt wird nicht angezeigt, den bucht das ircDDB-Netz auf das neue Gateway um. Man sieht also nur Nutzer, die den Einstieg wirklich brauchen und regelmäßig nutzen weil sie eventuell keine gute Alternative haben. Diese „Lastheard-Daten“ braucht das Netz zur Funktion für das korrekte Routen von Direktrufen.
Das Log aller Nutzer wird aus Datenschutzgründen nicht gespeichert und wird automatisch beim Neustart eines Repeaters bzw. am Ende eines Tages überschrieben).

In DMR oder YSF hatte ich bei DB0LJ noch niemanden gesehen.

Den erneuten Absturz in der letzten Nacht habe ich nun zum Anlass genommen den Repeater und das Gateway komplett abzuschalten.
Den Aufwand für die Fehlersuche, den Stromverbrauch durch den Dauerbetrieb und auch die Repeater-Antennen möchte ich in Zukunft einsparen.
Ich denke mit DB0RPL und DB0MYK ist unser Bereich für die aktiven Nutzer ohne eigenen Hotspot gut genug abgedeckt. DB0LJ trug dazu ganz offensichtlich nicht mehr bei.
(zum Vergleich: zu PR-Zeiten, gleiche Antennen, gleiche Leistung, gleiche Sender/Empfänger, Filter, QRG etc., wurde DB0LJ aus dem Hunsrück bis Pfalzfeld, im Westerwald bis Hanroth, aus Mayen und von ähnlichen Standorten aus genutzt)

DB0MYK auf dem Gänsehals ist seit Ende April 2023 wieder voll an den Netzen, DSTAR 70cm und 23cm und DMR.
Aber auch diese Repeater dort zeigen kaum Nutzer. Das ist ein Problem was momentan die meisten Repeater im Netz zeigen und weshalb auch schon einige abgeschaltet wurden.
Trotzdem sich mehr und mehr OMs neue Icom-Geräte mit DStar zulegen zeigen die Repeater immer weniger Nutzer und wer den QSOs zuhört erkennt den Grund, die Masse nutzt einen eigenen privaten Hotspot, wodurch die noch verbliebenen Repeater verwaisen.

In der Regel stammt der zu hörende Traffic von einem Reflector wo sich 2, max. 3 Leute unterhalten, die oft über private Hotspots einsteigen. Damit werden dann am Beispiel des Reflectors DCS001_C mehr als 100 Repeater DL-weit und darüber hinaus ohne jede QSO-Beteiligung auf Sendung gebraucht.
Das ist eine Art Radiosender, Zuhörerbelustigung 🙂
Bei den zulässigen und in der Regel ausgeschöpften 15W Sendeleitung an der Antenne erzeugen die Repeater 35W bis 50W HF-Leistung. Es geht viel Leistung in längeren Kabeln, Duplexweiche, Combiner, Zirkulatoren, Filtern, Steckern und anderem Kram verloren. 5-6 dB sind dann schnell zusammen und man hat noch 1/4 der Senderausgangsleitung an der Antenne, die an exponierten Standorten in der Regel keine Hochgewinnantenne ist.
Die Leistungsaufnahme eines Repeaters liegt damit in der Regel deutlich über 50W. Bei 100 getasteten Repeatern werden damit bei jedem Durchgang mehr als 5kW in DL verbraten – wenn 2 OMs ein QSO führen.
Wer DMR und DSTAR parallel betreibt, bei DSTAR womöglich mehrere Module, muss zwangsläufig mit einem Vielfachen Stromverbrauch rechnen.
Wenn dann wenigstens lokal noch jemand wirklich am QSO beteiligt wäre …
Bei den aktuellen Nutzerzahlen weiß man als Sysop aber nicht einmal ob noch jemand zuhört.
Den Sinn der Kosten für den Standort Gänsehals, für den Strom und die aktuellen Mobilfunkkosten für die Netzanbindung stell ich momentan in Frage. An der fehlenden Vernetzung im letzten Jahr liegt es ganz offensichtlich nicht, der Standort ist zuverlässig am Netz (über 5G).
Auch hier die Übersicht der lokalen „Stammbenutzer“ des 70cm-DSTAR-Zugangs von DB0MYK der letzten 3 Jahre:

An den Daten hinten erkennt man, welche Art Durchgang es war, der 2. Wert „t“ zeigt die Dauer des Durchgangs in Sekunden.

Dem gegenüber stehen innerhalb 30min diese Aussendungen aus dem Reflector-Netz… am frühen morgen:

Den 23cm-Zugang DB0MYK_A lasse ich dabei außen vor, der hat sowieso erst 3 User seit der Inbetriebnahme im Jahr 2008 gesehen.

73

Hans-Jürgen DL5DI

Schreibe einen Kommentar